Pressemitteilung: Aktiv werden gegen Mietwucher
Auf einschlägigen Plattformen finden sich zahlreiche Inserate, die eine sehr hohe Miete aufweisen und mutmaßlich gegen die Mietpreisbremse und die Vorschriften zu Mietpreisüberhöhung (§ 5 Wirtschaftsstrafgesetz) verstoßen. Bisher unterlässt es der Senat sich einen Überblick darüber zu verschaffen oder gar dagegen vorzugehen.
Niklas  Schenker, Sprecher für Mieten und Wohnen der Linksfraktion im  Abgeordnetenhaus, hat nun auf diesen Plattformen 93 Angebote gefunden,  die mutmaßlich gegen die Vorschriften zu Mietpreisbremse und  Mietpreisüberhöhung verstoßen und einen Brief an die Anbieter  verschickt.
Dazu erklärt Niklas Schenker:
„Berlin braucht bezahlbaren Wohnraum. Es kann nicht sein, dass einige  Vermieter in Berlin den angespannten Wohnungsmarkt ausnutzen, um eine  riesige Rendite mit Wohnungen zu erwirtschaften. Viele Vermieter denken  anscheinend, sie kommen mit überteuerten Angeboten einfach davon. Der  Rechtsstaat muss handlungsfähig sein. Die Miete ist zu hoch und das muss  sich ändern. Der Senat muss handeln. Mietpreisüberhöhungen nach § 5  Wirtschaftsstrafgesetz müssen berlinweit kontrolliert und geahndet  werden. Mieter*innen müssen unterstützt werden bei Verfahren zur  Mietpreisbremse. Die Bezirke müssen in die Lage versetzt werden Verstöße  zu ahnden und brauchen dafür Personal.
Mit einem Antrag im Abgeordnetenhaus haben wir dem Senat vorgeschlagen, softwaregestützt die im Internet veröffentlichten Mietwohnungsangebote auf eine Mietpreisüberhöhung hin zu untersuchen und bei mutmaßlichen Verstößen die Vermieter mit einem Brief auf die Einhaltung der Gesetze hinzuweisen. Bereits in mehr als 100 Fällen konnten in Freiburg mit diesem Verfahren überteuerte Mieten abgesenkt werden. Auch andere Kommunen, etwa die Stadt Stuttgart, sind diesem Beispiel bereits gefolgt. Der Senat hat das jedoch abgelehnt, deshalb habe ich das jetzt selbst in die Hand genommen. Leider eben nur per Hand.“
 
                        