Auswertung Anfrage: Wie viele Wohneinheiten haben die landeseigenen Wohnungsunternehmen seit 2010 fertiggestellt? Drucksache 19 / 11 722

Öffentlicher Wohnungsbau: Landeseigene Wohnungsunternehmen bauen immer mehr

Seit 2014 wurde mehr als 4,85 Milliarden Euro in den kommunalen Wohnungsbau investiert.  20.116 Wohnungen wurden durch die sechs landeseigenen Wohnungsunternehmen (LWU) fertiggestellt. Mit 5.097 Wohnungen entfiel rund ein Viertel der Neubauwohnungen auf die Degewo. Im gleichen Zeitraum wurden 41.290 Wohnungen durch die LWU angekauft. Insgesamt wurden seit 2010 fast 55.000 Wohnungen re-kommunalisiert. Dabei erwarben die Gewobag mit 19.735 und die Degewo mit 11.435 die meisten Wohnungen.

Seit 2013 hat die BIM 221 Grundstücke in die LWU eingebracht. 9.995 kommunale Neubauwohnungen befinden sich derzeit in der Realisierung. Für weitere 21.670 Wohnungen weist das Wohnflächen Informationssystem (WoFis) ein kurz- bis mittelfristiges Realisierungspotential bis Ende 2028 aus, wobei die Bauflächen über viele Bezirke verteilt sind. Das langfristige Realisierungspotential von 7.925 Wohnungen bis Ende 2033 konzentriert sich vor allem auf Pankow und Treptow-Köpenick. Hier sind neben Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg auch bislang die meisten kommunalen Neubauwohnungen entstanden. Charlottenburg-Wilmersdorf und Steglitz-Zehlendorf hingegen bilden sowohl bei Fertigstellungen als auch Neubaupotentialen die Schlusslichter. 

“Der Neubau von bezahlbaren Wohnungen ist eine riesige Herausforderung., Mit mehr als 20.000 Neubauwohnungen seit 2014 haben die landeseigenen Wohnungsunternehmen einen entscheidenden Beitrag dazu geleistet, bedarfsgerechten Wohnraum in der Stadt neu zu schaffen. Knapp 90% der dringend benötigten Sozialwohnungen sind durch die landeseigenen Wohnungsunternehmen entstanden. Es ist erfreulich, dass die Wohnungsbaugesellschaften in den vergangenen Jahren kontinuierlich mehr Wohnungen fertiggestellt haben.

Mit Investitionen von mehr als 4,8 Milliarden Euro in den vergangenen acht Jahren ist der kommunale Wohnungsbau ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, der die regionale Bauwirtschaft stärkt und Arbeitsplätze schafft. Dabei hilft jeder investierte Euro einen öffentlichen und damit langfristig bezahlbaren Wohnungsbestand aufzubauen. 

Angesichts der Kostenexplosion bei Baustoffen und der steigenden Bauzinsen ist es eine große Herausforderung dafür zu sorgen, dass die landeseigenen Wohnungsunternehmen die knapp 30.000 Neubauwohnungen realisieren für die es bereits konkrete Pläne gibt. Dafür müssen im Rahmen der Wohnungsbauförderung und bei Bedarf auch durch Eigenkapitalzuschüsse aus dem Haushalt ausreichend Finanzmittel zur Verfügung gestellt werden. Der Neubau von Eigentumswohnungen zur Querfinanzierung von geförderten Wohnungen ist dagegen der falsche Weg und ginge vollkommen am tatsächlichen Wohnraumbedarf vorbei. Für die Linksfraktion ist klar: Auf den ohnehin knappen Bauflächen müssen die landeseigenen Wohnungsunternehmen auch in Zukunft ausschließlich bezahlbare Mietwohnungen bauen statt Eigentumswohnungen für Besserverdienende!

Bebaubare Grundstücke in öffentlicher Hand werden zunehmend zu einem Nadelöhr für den kommunalen Wohnungsbau. Die Konflikte rund um Nachverdichtungen sind in vielen Nachbarschaften unüberhörbar.  Deshalb brauchen wir dringend eine strategische Bodenpolitik und bessere Zugriffsmöglichkeiten auf privates Grundeigentum, um weitere Potentiale für den kommunalen und sozialen Neubau zu erschließen.

Neben dem Neubau müssen wir auch den Weg der Re-Kommunalisierung von Wohnungsbeständen weiter fortsetzen. Mit knapp 55.000 Wohnungen konnten in den vergangen 12 Jahren Wohnungsbestände in der Größenordnung einer mittelgroßen Stadt für die Berlinerinnen und Berliner gesichert werden.”

Die vollständige Anfrage findet sich hier.

Feb 21, 2022

 
Prognose des Neubaus durch die landeseigenen Wohnungsunternehmen in Berlin
Die landeseigenen Wohnungsunternehmen in Berlin: Gewobag, Gesobau, Stadt und Land, Dewego, Berlinovo, WBM
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Auswertung Anfrage: Wie viele öffentlich geförderte mietpreis- und belegungsgebundene Neubauwohnungen sind im Jahr 2021 fertiggestellt worden?